„Es könnte alles anders sein …!“ Heute schon mal ausgestiegen?
Kennen Sie das?
- Man stellt die eigenen Bedürfnisse konstant zurück, zeigt niemals die eigene Bedürftigkeit und Enttäuschung und versucht , doch nach außen zu strahlen.
- Man versucht stets nur vernünftig zu handeln und lässt sich niemals von Gefühlen leiten, noch bringt man Gefühle zum Ausdruck
- Man gönnt sich keine Erholung wenn man erschöpft oder ausgelaugt ist und geht auch mit 38° Fieber noch arbeiten – denn Kranksein ist nur etwas für „Weicheier“
- Man reagiert schnell erregt, sei es, wenn einem ein Auto die Vorfahrt nimmt, sei es, wenn einem etwas – durch eigenes oder fremdes Zutun – mißlingt.
- Man fühlt sich in Beruf oder Ehe eingeengt und ungerecht behandelt
Zu den wichtigsten und hilfreichsten Kompetenzen eines Menschen gehört die „Selbstregulation„. Nach Grossarth-Maticek (2000) strebt eine gesunde Selbstregulation danach, …
„… durch Eigenaktivität Wohlbefinden, Sicherheit, Lust, Sinnerfüllung und persönliche Entwicklung herzustellen“.
Wir erwerben diese Fähigkeit im Kindesalter von unseren wichtigsten Bezugspersonen, die uns bei der Erfüllung unserer Bedürfnisse anfänglich durch „Fremdregulation“ unterstützen. Wenn alles gut geht, verinnerlichen wir das uns Vorgelebte mit der Folge, dass wir uns auf Dauer gesehen auch „selbstregulieren“ können.
In den oben genannten Fälle wird die Selbstregulation (meist unbewusst) blockiert. Dadurch bleiben Bedürfnisse unbefriedigt und Antriebssysteme gelähmt, die mit Blick auf die Selbstregulation überlebenswichtig sind, z.B.
- das Bedürfnis nach Entspannung, nach Regeneration und einem Zustand inneren Gleichgewichtes – nach einem Frieden mit sich selbst
- das Bedürfnis nach Wertschätzung durch wichtige Bezugspersonen
- das Bedürfnis nach Erlösung vom Joch verinnerlichter Verpflichtungen und Zwänge
- das Bedürfnis nach Abgrenzung von anderen
- die Durchsetzung eigener Wünsche und Interessen
Das Erscheinungsbild einer gestörten Selbstregulation kann unterschiedlich sein: häufig ist es Apathie – man hat es aufgegeben, noch aktiv etwas zum Besseren wenden zu wollen. Eine gestörte Selbstregulation kann aber auch – im wahrsten Sinne des Wortes – krank machen.
Das Autonomietraining – Von Außen kommende Anstöße
Im Autonomietraining werden Blockaden im Alltag sichtbar gemacht (denn wie schon erwähnt sind sie uns meistens gar nicht bewusst) und alternative Verhaltensweisen entwickelt, die den Betroffenen eine bessere Selbstregulation, mehr Autonomie und damit mehr Wohlbefinden ermöglicht. Das Training dient so der Krankheitsprävention
durch Erkennung und Minderung von Risikofaktoren bei der Entstehung (schwerer) Krankheiten
Beratungssetting: In den meisten Fällen reichen ein bis fünf Sitzungen je 60 min. – nicht selten kommt es auch zu Gesprächen von nur wenigen Minuten am Telefon. Die Beratungsgespräche werden flexibel mit unterschiedlichen Abständen vereinbart.
Das Autonomietraining wurde von Professor Grossarth-Maticek in den 70er Jahren entwickelt. Die Wirksamkeit der Methode wurde in einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien bestätigt.
Das Autonomietraining ist laut Studien auch für Krebspatienten und Patienten mit chronischen Erkrankungen sehr zu empfehlen, da es die Lebensqualität nachhaltig verbessert.
Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther über das Autonomietraining: „Sicher ist es schwer, ein Leben lang gebahnte Grundüberzeugungen zu verändern, und sicher gelingt das nicht in jedem Fall. Aber wenn es gelingt, dann nur so, wie es Ronald Grossarth-Maticek hier vorschlägt: Durch Bewusstmachung und Nutzung der eigenen Ressourcen.
(aus dem Vorwort des Buches „Autonomietraining – Gesundheit und Problemlösung durch Anregung der Selbstregulation“,Grossarth-Maticek, R. (2000), De Gruyter, Berlin, New York)